Winterpause – wenn das Feuer kurz auf Sparflamme brennt

Was waren das wieder für turbulente und intensive Monate. 23 Wochen voller Training, Test- und Punktspielen sowie Vor- und Nachbereitungen. 23 Wochen, in denen man sich wieder den Kopf zerbrochen hat – über Aufstellungen, Ergebnisse, Ideen, Trainingsinhalte und lustlose Spieler. 23 Wochen voller Leidenschaft, Lust und Begeisterung für diesen verrückten Sport.

Was macht dieser Fußball nur mit uns? Durch ihn werden wir zu Verbissenen, zu Rastlosen. Unser Ehrgeiz, der vielleicht manchmal im Leben weiter unter der Oberfläche wabert, findet durch ihn seine volle Entfaltung. Wir schlafen schlecht nach Niederlagen und sind siegestrunken nach geholten drei Punkten. Wir vernachlässigen manchmal Frau und Freunde, sagen Wochenendveranstaltungen ab und halten uns auf Feiern vor Spieltagen zurück, ohne zu zögern.

Der Amateurfußball macht uns Trainer zu Fanatikern, zu Hobby-Guardioloas – und das alles für die 5. bis 9. Liga. Aber wer dieses Feuer einmal gespürt hat, weiß wie schwer es ist, es in anderen Lebensbereichen ebenfalls zu finden. Der Tag, an dem es erlöschen wird, ist noch in weiter Ferne. Bis dahin brennt es weiter. Nach 23 Wochen am Stück darf es aber ruhig auch mal wieder auf Sparflamme lodern.

Jetzt freue ich mich nämlich auf die Winterpause. Mal kein Fußball, keine zwei Stunden auf dem Trainingsplatz, freie Wochenenden, Urlaub. Wer als Trainer tief in sich geht und ehrlich mit sich selbst ist, weiß, dass er das ebenso gut gebrauchen kann. Mit Abstand kommen neue Ideen. Der Winter ist da!

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