Hauptsache Fußball – irgendwie…

Spielvorbereitung ohne Kabinenansprache? Schwacher Hinrundenstart ohne Chance auf Wiedergutmachung? Abstiegskampf nach Platz 7? All das sind mögliche Szenarien der Saison 2020/21. Ob sie mir gefallen? Natürlich nicht! Nehme ich sie in Kauf? Aber hallo!

Es ist ein Jahr, das für immer in Erinnerung bleiben wird. 2020 wird in die Geschichte eingehen. Das Jahr, in dem eine weltweite Pandemie diesen Planeten fest in ihrem Griff gehalten hat. Dieses Jahr wird fester Bestandtteil der Geschichten sein, die wir als Großeltern unseren Enkeln erzählen werden.

Allein dieses Ausmaß lässt doch erahnen, dass nichts normal ist in Zeiten von Covid-19. Da macht auch der Amateurfußball keine Außnahme. Ich kann über alles diskutieren: über Ungerechtigkeiten bei der Ansetzung von Heim- und Auswärtsspielen, über eine sportlich obsolete Hinrunde, wenn es in die Meisterschafts- und Abstiegsrunde geht, über eine mangelhafte Spielvorbereitung oder um einen erhöhten Mehraufwand bei Heimspielen und Masketragen in der Kabine.

Doch ist das nicht alles irgendwie egal? Wollen wir uns wirklich so wichtig machen mit unserem Hobby, unserer Leidenschaft, wenn andernorts, gar nicht soweit entfernt Menschen gegen dieses Virus kämpfen und dort überhaupt nicht an so etwas wie Fußball zu denken ist.

Der Verband muss sich weiterhin gefallen lassen, seine Entscheidungen intransparent und deshalb unvorhersehbar zu treffen. Aber wir sollten das verkraften können. Es geht doch einfach darum, dass wir wieder spielen. In welcher Form auch immer. Oder nicht?

Fairness und Respekt neu beleben

Ich versinke dieser Tage immer wieder in Gedanken. Die ganze Debatte rund um den Amateurfußball in Corona-Zeiten treibt mich um, lässt mich auch beim zehnten Durchfahren des immer gleichen Kreisverkehrs nicht los. Hamburg ist weiterhin das einzige Bundesland, in dem Fußballspielen nicht erlaubt ist – und irgendwie darf man es ja doch.

Ausnahmeregelungen sorgen für noch mehr Unverständnis

Zumindest führen die Ausnahmeregelungen für Pokalteilnehmer und Regionalligisten bei der breiten Fußballer-Masse nicht zu mehr Verständnis für die Vorsichtigkeit des Senats und die Zaghaftigkeit des Verbands, die Interessen der Basis zu vertreten. Im Gegenteil: Es scheint möglich zu sein, bei entsprechendem Druck auf die Politik – von welcher Instanz auch immer – Wirkung zu erzielen. Dass jetzt eine handvoll Mannschaften normal trainieren und spielen dürfen, konterkariert den bisherigen Kurs der Politik.

Natürlich wird man im Rathaus argumentieren, dass es etwas Anderes sei, wenn einige wenige Teams normal Kontakt haben, als wenn alle auf einmal wieder zur Fußball-Normalität zurückkehren würden. Da mag etwas dran sein. Glaubwürdig ist es allerdings nicht. Alle oder keiner. Solidarisch von der Regional- bis zur Kreisliga. Das wäre zumindest konsequent.

Jeder Fußballer muss sich seiner Verantwortung bewusst sein

Doch jetzt setzen meine mich nicht loslassenden Gedanken ein. Wenn man sich durch die Kommentarlandschaft der Sozialen Amateurfußball-Medien liest, gibt es neben vielen sachlichen Meinungen, verzweifelten Äußerungen und viel Unverständnis auch immer mehr wütende, Corona verharmlosende Kommentare.

Klar ist: Wenn wir wieder alle Fußballspielen wollen, dann gilt bis tief ins kommende Jahr eine nie dagewesende Vorsicht, ein respektvoller Umgang miteinander, den es in dieser Form vermutlich noch nie verlangt hat. Einige Äußerungen lassen mich daran zweifeln, dass jedem am Spielbetrieb teilnehmenden Spieler, Trainer oder Funktionär das bewusst ist.

Man kann also nur an alle appellieren, den aktuell richtigen und berechtigt lauten Worten auch entsprechend verantwortungsbewusste Taten folgen zu lassen. Wenn alle den Fußball so sehr lieben, dann wäre ein Spielbetrieb unter diesen bleibenden, einschränkenden Bedingungen auch eine Chance, Fairness und Respekt auf dem Fußballplatz neu zu beleben.

Kopf sagt ja, Herz sagt nein

Wie mich die Entscheidung, mit Testspielen auf die Erlaubnis Hamburgs zu warten, erst traurig und dann stolz gemacht hat

Der Fußballer, der Trainer in mir schreit nach Wettkampf. Besser sofort als später. Die Vorbereitung war darauf ausgelegt, möglichst viele Spiele in Schleswig-Holstein zu absolvieren, weil die Hoffnung auf andere Regelungen als in Hamburg groß war.

Dann endlich die Nachricht aus unserem Nachbarbundesland, dass Testspiele wieder erlaubt sind. Doch Freude kam nicht auf. Alle bestehenden Termine mit Teams aus dem Umland habe ich abgesagt. Mein Herz blutet, und doch bin ich irgendwie stolz, dass wir als Mannschaft diese Entscheidung getroffen haben.

Natürlich wäre es legitim, außerhalb Hamburgs Spiele zu absolvieren. Der Verband hat dies auf seinem Verbandstag durchgewunken. Doch ist das als Hamburger Team richtig, wenn es hier doch immer noch nicht erlaubt ist? Ich hatte diese Frage immer mit Ja beantwortet und bin doch angetan von der Idee, weiterhin den Vorgaben von Stadt und Verband zu folgen und keine Fußballspiele auszutragen.

Sich treu zu bleiben ist wichtig

Als Mannschaft hatten wir zum Start der Pandemie unser anstehendes Punktspiel abgesagt, bevor die Generalabsage des Verbands kam. Auch im Training gehen wir alle Vorgaben weiterhin mit. Unserer Grundhaltung treu zu bleiben, das ist uns schon immer wichtig.

Das heißt übrigens nicht, dass ich die aktuellen Einschränkungen für den Hamburger Amateurfußball für verhältnismäßig oder die uneinheitliche Regelung innerhalb eines Sportverbandes mit drei Mitgliedsbundesländern für sinnvoll halte. Im Gegenteil: Dass sich in Schleswig-Holstein erst auf vehementes Luft verschaffen des Verbandes etwas in der Politik bewegt hat, zeigt ja, dass dies in Hamburg ausgeblieben zu sein scheint.

Einschränkungen bleiben unverhältnismäßig

Dass es selbst im Training bisher keine weiteren Lockerungen gegeben hat, obwohl ich theoretisch mit allen Spielern im privaten Rahmen mehrfach einen Mannschaftsabend hätte feiern können, spricht für die Unverhältnismäßigkeit der Rahmenbedingungen für den Fußball.

Natürlich steigen derzeit die Zahlen wieder an. Natürlich muss gerade in Hamburg die kommende Woche beobachtet werden, um die Rückreise-Welle genau bewerten zu können. Das ist alles nachvollziehbar. Aber gibt es in den anderen Bundesländern Fälle, die auf ein Fußballspiel zurückzuführen sind? Gibt es schlagkräftige Argumente, die Feiern, Strandbesuche, Demonstrationen und Co. ungefährlicher machen als ein Fußballspiel? Vor allem, wenn diese Spiele trotzdem stattfinden, nur ein paar Kilometer weiter in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Oder sogar die Pokalspiele mit Sonderregelung auf Hamburger Stadtgebiet, bei denen sogar Zuschauer erlaubt sind.

Es passt vieles nicht zusammen. Aber unterm Strich kann ich jetzt auch noch die hoffentlich letzten zwei Wochen warten, bis auch Hamburg endlich nachzieht. Und wenn wir dann erstmalig wieder auf dem Platz stehen, ist nicht nur die Vorfreude groß, sondern auch das Gefühl, sich treu geblieben zu sein.

Es wird Zeit… für Einheitlichkeit

Die Schwierigkeiten bei der Planung der diesjährigen Saisonvorbereitung haben neben dem immer noch nicht feststehenden Saisonstart eine weitere Hürde bekommen. In Niedersachsen wird seit Montag wieder gespielt und in Schleswig-Holstein deutet vieles darauf hin, dass auch dort spätestens ab dem 10. August wieder Spiele stattfinden können. In Hamburg regt sich dahingehend nichts. Und das ist ein Problem.

Ich persönlich habe in den vergangenen Monaten wohlwollend zur Kenntnis genommen, wie die Stadt Hamburg die Corona-Krise angegangen ist. Das besonnene Vorgehen ist sicherlich ein entscheidender Faktor dafür, dass die Fallzahlen so niedrig geworden sind. Die meisten Schritte waren transparent kommuniziert und vertretbar in der Umsetzung. Doch während ich mich mittlerweile mit 24 Freunden privat zu einer kleinen Feier treffen darf, ist ein normales Fußballtraining immer noch untersagt. Wo ist der Unterschied?

Drei Bundesländer, ein Spielbetrieb

Dass uns andere Bundesländer, die sogar ein anderes, teilweise höhres Infektionsgeschehen aufweisen, bereits voraus sind, ist den Vereinen und Fußballern kaum noch zu erklären. Vor allem, wenn es die an Hamburg angrenzenden Bundesländer sind. Es wird Zeit, dass sich die Politik auch dem Amateursport annimmt und weitere Lockerungen beschließt, die aktuell allemal möglich sind. Es wird auch Zeit, dass der Hamburger Fußball-Verband seiner Aufgabe als Interessensvertreter endlich gerecht wird und von der Politik genau diese Lockerungen einfordert, die im richtigen Verhältnis zu allen anderen Lockerungen stehen würden.

Wird nicht bald Einheitlichkeit geschaffen, entsteht ein klarer Wettbewerbsnachteil für Mannschaften, die nicht jede Woche nach Niedersachsen fahren können und wollen. Die gewährte zweiwöchige Vorbereitungsfrist ist nämlich nur dann okay, wenn sie für alle am Hamburger Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften gilt. Und nicht nur für einige. Wenn eine Mannschaft vor dem ersten Pflichtspiel nach so langer Pause ohne Wettkampfbelastung nur zwei Testspiele machen kann, ist das ein erheblicher Unterschied zu Teams, die bereits vier oder fünfmal über 90 Minuten gegangen sind.

Dasselbe Spiel, aber nur an einem Ort möglich

Dazu noch ein Beispiel für den bevorstehenden Testspiel-Tourismus. Ein Hamburger Team, das an Niedersachsen angrenzt, fährt wenige Kilometer über die Landesgrenze und absolviert ein Testspiel gegen eine Mannschaft aus Niedersachsen. Diese Partie dürfte auf Hamburger Boden aber nicht stattfinden und doch wird sie ein paar Kilometer weiter ausgetragen. Es sind dieselben Personen, die daran teilnehmen. Wie absurd ist das bitte? Dass am Hamburger Spielbetrieb auch Teams aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein teilnehmen und nach fünfmonatiger Spielpause bereits wieder ohne Einschränkungen Wettbewerbsbelastung erfahren, kommt auch noch hinzu.

Ich muss nicht am kommenden Wochenende das erste Testspiel spielen, auch nicht an dem darauf. Doch es wäre wichtig, dass spätestens ab dem 1. August eine einheitliche Regelung für den Spielbetrieb getroffen wird, damit sich alle Mannschaften bestmöglich vorbereiten können. Natürlich unter Einhaltung aller notwendiger Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten. Handeln, bitte!

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