Du bist mehr als nur eine Facette? Dann zeig es mit einem Hoodie!

Multitalent Trainer*in – Alleskönner viervierzwei

Von Trainern*innen wird heute viel verlangt. Sie sind Pädagogen, Mentoren, Taktikfüchse aber auch Kommunikationsexperten, Organisationstalente und Mediatoren. Ganz nebenbei sind sie auch noch Menschen. Sie müssen nicht alles perfekt beherrschen, aber von jedem ein bisschen etwas. Jeder hat seine Stärken und jeder seine Schwächen, doch ein facettenreiches Anforderungsprofil erfüllen alle Trainer*innen.

Auf den ersten Blick einfach und auf den zweiten vielschichtig – auf kein anderes Spielsystem trifft das so zu wie auf viervierzwei. viervierzwei ist die Basis. Zwei Viererketten, zwei Stürmer. Aus dieser Formation kann alles entstehen. Mit Ball. Gegen den Ball. Ein Sechser kippt ab, die Außenverteidiger schieben hoch, ein Stürmer lässt sich fallen. viervierzwei ist variabel. Es wird schnell zu einem 3-4-3 oder zu allem, was man möchte. Nicht jeder Trainer lässt viervierzwei spielen, aber jeder Trainer ist viervierzwei. Eins wird zu vielen, viele werden eins.

viervierzwei richtet sich an diese Multitalente, drückt ihre Passion aus. Die schlanke Taktiktafel als bildliche Gemeinsamkeit und eine der vermeintlich trivialsten Formationen als Ausdruck des Facettenreichtums eines Trainers / einer Trainerin. Denn genau wie hinter der Formation viervierzwei steckt hinter der Trainerfassade eine besondere Vielschichtigkeit, nein eine einzigartige.

viervierzwei führt diese beiden Teile zusammen, gibt Trainern eine Möglichkeit sich auszudrücken, auch in ihrer Freizeit.

Der Hoodie macht den Anfang

Ein Hoodie, der viervierzwei auf der Brust trägt, ist robust, stark, hält etwas aus. Genauso wie derjenige, der ihn trägt.

Jetzt richte ich mich an euch: Trainer, Spieler, Fußballbegeisterte und wer sonst noch Lust auf dieses Teil haben könnte. Ihr seid mehr als nur eine Facette, ihr habt mehr als nur eine Stärke. Zeigt es, tragt es und drückt euch aus.

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Wenn der Wettkampf fehlt, ist Wettkampf alles

Wie Corona-Training am meisten Spaß macht

Sport bedeutet meistens auch Wettkampf. Sich mit anderen zu messen, liegt in der Natur eines Sportlers. Der direkte Vergleich spornt zu Höchstleistungen an, kitzelt die letzten Prozent heraus. In Zeiten, in denen durch den fehlenden Körperkontakt, durch fehlende Zweikämpfe das normale Fußballspiel im Training unter der Woche und im Wettkampf am Wochenende nicht möglich ist, sind die Trainer gefragt, mit kreativen Wettkämpfen im Training für genau den Wettbewerb zu sorgen, der den Spielern so fehlt. Der Spaß sollte dabei an erster Stelle stehen. Durch das Durchführen von Wettbewerben kann ich als Trainer aktuell trotz aller Einschränkungen das Maximum aus einem Fußballtraining herausholen. Aber auch individuelle Technikübungen sorgen für die notwendigen Trainingsreize.

Torschuss

Wettkampfsituationen durch Torschussübungen zu erzeugen, ist vermutlich der einfachste Weg, seine Spieler zu motivieren. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Der Vorteil des Kleingruppentrainings in Corona-Zeiten ist die hohe Wiederholungszahl und damit mögliche Verknüpfung einer Torschussübung mit Ausdauerkomponenten. Beispiel: Zwei Tore mit je einem Torhüter auf der Grundlinie platzieren, zwei Teams (2, 3, oder max. 4 Spieler), 8 Minuten Zeit aufgeteilt auf zwei oder vier Wiederholungen. Kurzes Andribbeln, eine Finte und Abschluss außerhalb des Strafraums. Durch die begrenzte Anzahl an Bällen werden die Spieler dazu gezwungen, sich ihre Bälle wiederzuholen. Dadurch arbeiten sie, ohne groß darüber nachzudenken, an ihrer fußballspezifischen Ausdauer.

Diese Art Wettkampf ist natürlich in vielen weiteren Formen möglich. Der Torschuss eignet sich übrigens auch als Checkout eines Trainings. Nur wer beim abschließenden Schießen ein oder zwei Treffer erzielt, hat Trainingsende. Die letzten vier müssen sich zum Beispiel ums Material kümmern.

Athletik und Koordination im Parcours mit Ball

Auch in diesem Bereich kann ich durch Wettkampfformen Trainingsreize setzen, wenn ein normales Fußballspiel nicht dafür sorgen kann. Beispiel: Wieder empfiehlt sich die Aufteilung in zwei Teams (2, 3, oder max. 4 Spieler). Je Gruppe eine Koordinationsleiter platzieren (auch gerne mit lateraler Auftaktbewegung), dahinter einen Ball ablegen, und zwei kleine Hütchenslaloms aufbauen. Hinter dem letzten Teilstück mit 10 bis 15 Metern Abstand ein Mini-Tor aufstellen.

Die Spieler bewegen sich nach Vorgabe durch die Leiter (Übung kann varrieren), nehmen den Ball mit dem Fuß mit, dribbeln vorwärts durch den ersten Slalom-Parcours und ziehen den Ball mit der Sohle rückwärts durch den zweiten. Aus der Drehung müssen sie in das Mini-Tor passen/schießen. Gelingt ein Treffer, holen sie den Ball aus dem Tor, dribbeln zurück und legen den Ball wieder vor der Leiter ab. Erst dann darf der Teamkollege starten. Gelingt kein Treffer, muss der Ball geholt werden und vom selben Punkt aus erneut auf das Mini-Tor gepasst/geschossen werden, usw..

Das Team, das als erstes drei Durchgänge absolviert hat, gewinnt. Das Verlierer-Team muss zum Beispiel 10 Burpees absolvieren. Auch hier sind so viele unterschiedliche Varianten mit mehreren koordinativen Aufgabenstellungen möglich. Wichtig ist, dass in der aktuellen Phase ein Ball dabei ist. Parcours wirkt.

Technik

Der Bereich Technik ist einer der Schwerpunkte, die im normalen Trainingsalltag von Amateurfußballern oft zu kurz kommen. Bei zwei Einheiten in der Woche ist dafür schlichtweg zu wenig Zeit. Das ist derzeit anders. Durch das Kleingruppentraining ist eine hohe Anzahl an Wiederholungen möglich und Technikübungen sind in jeder Woche integrierbar. Passspiel mit Erstkontakt als Schwerpunkt steht bei mir persönlich ebenso auf der Liste ganz oben wie Ballführung und koordinativ anspruchsvolle Dribbling-Aufgaben. Hier habe ich mir Inspiration von Nate Weiss, dem Invidualtrainer des 1. FC Nürnberg geholt (Blogpost zu dem Thema hier). Die Spieler werden durch die technische Komplexität herausgefordert und dadurch der Ehrgeiz geweckt. Die Übungen von Nate Weiss sind aufgrund ihrer Abläufe zudem sehr anstrengend. Vier Wiederholungen à 30 Sekunden mit jeweils 15 Sekunden Pause bieten sich an. Und davon 2-3 Sätze.

Eine 90-minütige Einheit muss aktuell sehr sorgfältig geplant sein. Die Spieler werden in kleine Gruppen eingeteilt und in unterschiedlichen Schwerpunkten gefordert. Meine Beobachtung ist, dass gerade der Wettkampf und die Herausforderung ein großer Anreiz sind, auch ohne Spiele am Wochenende Vollgas zu geben. Wichtig ist, dass man in den kommenden Wochen ohne Körperkontakt im Training kreativ bleibt und immer wieder neue Übungen einbaut. Abwechslung ist enorm wichtig, um die Motivation der Spieler im Training hochzuhalten.

Ich suche Trainer!

Ich brauche einmal eure Hilfe. Ich bin für ein neues Projekt auf der Suche nach Fußballtrainern aus dem Amateurbereich, die Lust haben mit mir persönlich über den Amateurfußball, ihre Philosophie und das Trainerdasein zu plaudern. Wenn ihr jemanden kennt, der jemanden kennt – ihr kennt das Spiel. Gesucht werden Amateurtrainer von der 5. Liga abwärts bis zur tiefsten Kreisklasse, und zwar in jedem Bundesland.

Ich plane eine kleine Deutschland-Tour durch jede Region und würde mich freuen, wenn ihr mir mit Tipps unter die Arme greifen könntet. Wenn ihr euch selbst angesprochen fühlt oder jemanden habt, der ideal dafür sein könnte, dann meldet euch einfach bei mir unter jhs@mein-leben-im-trainingsanzug.de. Ich freue mich auf viele Kontaktaufnahmen.

Kreativ werden, wenn der Winter naht

Jedes Jahr zur selben Zeit, sinkt die Trainingsmotivation eines Amateurfußballers. Das ist ungefähr genauso vorhersehbar wie die Photosynthese bei Laubblättern. Dafür können die meisten Spieler also gar nichts, weil es zu ihrer Amateurkicker-DNA gehört. Es wird kälter und dunkler. Das Training findet ohne Tageslicht statt. Regen wird häufiger. Da überlegt sich der gemeine Amateurfußballer dreimal, ob er nach der Arbeit den Hintern noch mal hochbekommt und zum Sportplatz fährt.

Um dieser aufkommenden Tristesse entegegenzuwirken, ist der Trainer gefragt. Es gilt, die Trainingsmotivation hochzuhalten und mit Abwechslungen im Trainingsalltag für Spannung zu sorgen. Das erzeuge ich am einfachsten durch Konkurrenzkampf. Doch dieser ist besonders ab der Bezirksliga abwärts nicht immer zu gewährleisten. Deswegen können verschiedene Übungen den Spaßfaktor hochhalten. Ja, Ernsthaftigkeit ist wichtig und führt auch zum Erfolg. Spaß darf dabei, besonders unter erschwerten Bedingungen nicht zu kurz kommen.

Alternative Spaßwettkampf statt Passübung

Hier eignen sich besonders unterschiedliche Wettkampfformen. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wenn sich erwachsene Männer in Wettkämpfen gegenüberstehen. Sie entfachen einen teils unbekannten Ehrgeiz. Wer kreativ ist, sorgt für Spaß. Nicht immer muss es also die 36. Passübung oder die 29. Umschaltspielform sein. Macht etwas Neues! Dabei darf man keine Angst haben, mit einer Übung auch mal in die Tonne zu greifen. Der Ansatz zählt.

Ich habe zuletzt etwas ausprobiert, das ich zufällig beim FC Chelsea entdeckt habe. Zwei Gruppen stehen in einem Abstand von ca. 25 Meter zueinenander. In der Mitte ist eine Stange platziert. Auf ungefähr halber Strecke (kann variabel gehandhabt werden) steht jeweils ein Hütchen. Auf beiden Seiten warten je zwei Spieler auf ein Trainersignal. Ist dies erfolgt, wirft ein Spieler seinem Teamkollegen zweimal einen Ball zu, der ohne Bodenkontakt zurückgespielt werden soll. Gelingt das, dreht er sich um, läuft los, greift nach dem Hütchen und muss dieses über die Stange stülpen.

Wer von den beiden gegenüber voneinander startenden Spielern zuerst sein Hütchen auf der Stange platziert, erhält einen Punkt. Wie lange der Wettkampf geht, könnt ihr im Vorfeld festlegen. Für die Übung benötigt ihr je nach Gruppengröße (vier in diesem Beispiel) lediglich zwei Stangen (ggf. zwei Füße), vier mittlere Kegel und im Optimalfall acht Markierungsscheiben für die Positionen. Probiert es aus! Das Video dazu gibt es auf meinem Instagram-Profil.

Neues Trainingsmaterial – Tops und Flops

Trainingsmaterialien

In der Sommerpause habe ich auf dem Transfermarkt zugeschlagen – aber nicht auf dem für Spieler, sondern für Trainingsmaterialien. Seinen Fundus an Möglichkeiten zu erweitern, ist für mich als Trainer unabdingbar. Ausprobieren macht Spaß, auch wenn vielleicht nicht jede neue Errungenschaft das A und O sein muss. Ich habe euch einen kleinen Testbericht zusammengestellt.

Battle Rope

Auf das Battle Rope hatte ich mich am meisten gefreut. Je nach Seillänge bekommt ihr dieses Tool zwischen 40 und 70 Euro. Ich habe mich für die 9m-Variante entschieden und lag so bei rund 50 Euro. Das Battle Rope ist natürlich überwiegend für individuelles Kraft- und Ausdauertraining geeignet, aber durch seine intensiven Übungen optimal für einen Zirkel mit der ganzen Mannschaft nutzbar. Ich habe es in der Vorbereitungsphase entsprechend in einen Zirkel integriert. So war das Seil eine von zehn Übungen mit jeweils 60 Sekunden Belastung. Belastungsphasen wechseln sich immer mit gleichlangen Pausen ab. So habt ihr in 20 Minuten einen intensiven Zirkel mit abwechslungsreichen Kraft- und Ausdauerübungen. Das Battle Rope könnt ihr ganz einfach um einen Flutlichtmast, ein Geländer oder auch einen Torpfosten legen, damit der Spieler beide Ende in den Händen halten kann. Wichtig ist es, auf die richtige Körperhaltung zu achten. Rumpf und Oberkörper sollten bei leichter Kniebeugung eine gerade Linie bilden. Die Arme machen die Arbeit, nicht der Oberkörper. Fazit: Das Battle Rope ist dafür, dass es nur unregelmäßig im Training genutzt werden kann, eine teure Anschaffung. Es macht aber Spaß und erfüllt seinen Zweck. Außerdem sorgt es in jedem Zirkel für Abwechselung. Note 2

Kegel mit Zahlen

Von den Kegeln mit Zahlen habe ich mir ebenfalls sehr viel versprochen, weil sie Möglichkeiten beim kognitiven Training bieten. Sie sind vielseitig einsetzbar in Parcours, bei der Koordination und auch bei Schnelligkeitsübungen. Optimal eignen sie sich natürlich für das Einzeltraining. Wechselnd angesagte Zahlenkombinationen, ob Ziffern oder Gerade/Ungerade, fördern beim Durchführen einer Übung die Konzentration und die Handlungsschnelligkeit. Zu kaufen gibt es die Kegel mit Zahlen als Set oder die Folien zum Bekleben einzeln. Ihr könnt auch unterschiedliche Kegelfarben kombinieren. Dadurch entstehen weitere Variationen. Fazit: Ich kann dieses Trainingstool nur empfehlen, weil es günstig und leicht zu integrieren ist. Ihr bekommt für euer kognitives Training viele Optionen dazu. Note 1

Koordinationskreuz

Dieser kleine Helfer überzeugt nicht nur im Preis-Leistungsverhältnis, sondern auch durch seine Möglichkeiten im Training. Die vier verschiedenen Sprossenfarben erhöhen die Variationen. Aktuell integriere ich das Koordinationskreuz ins Koordinations- und Agility-Training und es erfüllt seinen Zweck. Fazit: Es ist sicherlich kein must-have aber erweitert sinnvoll das Trainingspektrum. Note 2

Hochklappbare Koordinationsleiter

Das ist sicherlich der einzige Fehleinkauf dieses Sommers. Von der hochklappbaren Koordinationsleiter hatte ich mir vieles versprochen, halten kann sie nur wenig. Zum einen sind die Klappmechanismen äußerst starr und lösen sich bei leichtem Kontakt, zum anderen rutscht die Leiter aufgeklappt immer wieder auseinander. Das größte Negativpunkt ist aber der zu geringe Zwischenraum zwischen den Sprossen. Ich kann mich quasi nur seitich durch die Leiter bewegen, ohne ständig auf die Sprossen zu treten, vorwärts ist beinahe unmöglich bei normal großen Schuhen. Fazit: Es gibt in meinen Augen fast keinen Mehrwert gegenüber einer normalen Koordinationsleiter, dazu kommen die Mängel in der Konstruktion. Note 5

Neben Battle Rope, Kegeln mit Zahlen, Koordinationskreuz und hochklappbarer Koordinationsleiter habe ich mir auch endlich ein paar vernünftige Springseile gekauft und stabile Füße für die Trainingsstangen. Diese Material-Transfers finde ich aber zu gewöhnlich, um sie hier auszuführen.

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