Zum Saisonstart fehlen wieder viele Spieler: Warum der Spielplan kompletter Irrsinn ist

Die Saison steht vor der Tür. Noch eine Woche bis zum ersten Punktspiel. Und wie in jedem Jahr begleitet einen dieselbe Herausforderung. Plötzlich ist der halbe Kader weg. Saison für Saison habe ich mir eingeredet, dass dies auch an der Urlaubsplanung der Spieler liegt. Mittlerweile ist mir klar, dass Studenten eben ab Mitte/Ende Juli Semesterferien haben, dass Schüler in die Schulferien starten, dass Familienväter Kita-Schließzeiten berücksichtigen müssen und dass auch jeder andere im Sommer mal gerne wegfährt, wenn es sich anbietet. Es ist halt die beste Jahreszeit dafür. Der Spielplan ist schlichtweg ein Witz.

Am 7. Mai fand das letzte Punktspiel der vergangenen Saison statt. Am 28. Juli startet nun die neue Spielzeit. Was macht das für einen Sinn, die Sommerpause in einer Zeit zu haben, in der kaum jemand in den Urlaub fahren kann, und den Saisonstart so zu planen, dass viele Teams personelle Schwierigkeiten bekommen? Warum spielt man nicht bis in den Juni und startet dann irgendwann Mitte/Ende August mit der neuen Spielzeit? Vor allem hat es sich in Hamburg in den vergangenen Jahren mehr und mehr verschoben. Immer früheres Saisonende, immer früherer Saisonstart.

Kader aufblähen hilft nur temporär

Das Problem, pünktlich zum Saisonstart mit Mini-Kader zu trainieren, am Wochenende irgendwie 13-15 halbwegs fitte Spieler zusammenzukratzen, habe ich nicht exklusiv. Das ist klar. Aber macht es deshalb mehr Sinn? Wer jetzt sagt, ich solle deshalb den Kader größer machen: Spoiler, das habe ich getan. Der Bumerang trifft dann im Herbst den eigenen Hinterkopf, wenn plötzlich 26 Mann auf dem Trainingsplatz stehen und sich um die 18 Kaderplätze streiten.

Dort, wo Geld für Amateurfußball gezahlt wird, mag das nicht so sein. Aber wenn ich mehrere hundert Euro im Monat für mein Hobby bekäme, würde ich als Spieler vermutlich auch im Juni meinen Urlaub machen, was ich als Trainer übrigens genau so handhabe, damit ich dann in der Vorbereitung und zum Start da sein kann. Aber ab der Landesliga, spätestens ab der Bezirksliga zahlen nicht mehr alle beziehungsweise immer weniger Vereine. In der Kreisliga und tiefer dürfte das Problem noch größer sein, was beim Blick auf die erste Pokalrunde und die vielen Nicht-Antritte deutlich wird.

Spielplan an die Lebensrealitäten anpassen

Deshalb ist das hier ein klares Plädoyer dafür, den Spielplan zu überdenken und an die Lebensrealität von Studenten, Schülern und Vätern anzupassen. Die eine Gruppe dazwischen ist tatsächlich die einzige, die im Sommer wirklich da ist und dann erst ab September oder später urlaubt. Über Lehrer habe ich hier noch gar nicht gesprochen, aber das versteht sich ja von selbst. Passt den Spielplan bitte an!

Artikel teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial